Reisen als Stressfaktor: ein achtsamer Blick auf Flugangst
- Jeanine Schäfer

- Oct 3
- 3 min read
Updated: Nov 1

Für viele ist das Fliegen ein Symbol der Freiheit – für andere bedeutet es puren Stress, Unruhe oder gar Panik. Die sogenannte Flugangst (Aviophobie) ist ein weit verbreitetes Phänomen: Sie kann leise mitschwingen oder sich in starken körperlichen Reaktionen äußern. Sie ist oft Ausdruck tiefer, sehr menschlicher Schutzmechanismen.
Doch was passiert da eigentlich in uns, wenn allein der Gedanke an das Fliegen Beklemmung auslöst? Und wie können wir behutsam damit umgehen?
Flugangst – wenn Kontrolle scheinbar verloren geht
Das Besondere an Flugangst: Es ist nicht immer das Fliegen selbst, das Angst macht.
Häufig geht es um das Gefühl, ausgeliefert zu sein – sich in einer Situation zu befinden, die man weder verlassen noch beeinflussen kann.
Mögliche Gedanken wie:
„Was, wenn etwas schiefläuft?“
„Ich kann nicht mehr aussteigen.“
„Ich verliere die Kontrolle.“
sind in diesem Zusammenhang typisch. Sie können zu einem inneren Alarm führen, obwohl objektiv gesehen keine reale Gefahr besteht.
Flugangst gehört damit zu den sogenannten situationsbezogenen Ängsten. Sie kann sich in nervöser Unruhe, Herzklopfen, Schwitzen, flacher Atmung oder dem Drang, die Situation zu vermeiden, zeigen.
Angst als Schutzinstinkt
Angst ist grundsätzlich nichts Negatives – sie will uns schützen. Doch manchmal reagiert das Nervensystem übervorsichtig: Es sendet Alarmsignale in einer Situation, die realistisch betrachtet sicher ist. Dieser innere Alarm kann durch frühere Erlebnisse, Medienberichte oder schlicht durch Gedankenschleifen ausgelöst werden.
Wichtig ist: Flugangst ist weit verbreitet und betrifft Menschen aus allen Lebensbereichen – unabhängig von Erfahrung, Geschlecht und Alter.
Was könnten hilfreiche Ansätze sein? Sanfte Impulse, um Stück für Stück mehr innere Sicherheit zu entwickeln:
Es gibt keine pauschalen Lösungen. Jeder Mensch ist anders, und was für den einen hilfreich ist, kann für den anderen unangemessen sein.
Dennoch können folgende Impulse einen ersten Zugang schaffen, um mit Flugangst bewusster umzugehen:
Informiertes Verstehen
Manchmal ist es hilfreich, sachlich fundiertes Wissen über das Fliegen zu sammeln: Wie funktioniert ein Flugzeug? Wie häufig passieren tatsächlich Zwischenfälle? Das kann das Sicherheitsgefühl unterstützen – allerdings nur, wenn die Informationen aus vertrauenswürdigen Quellen stammen und nicht zur Dauerschleife des Grübelns werden.
Atemübungen & Achtsamkeit
Ein einfacher Fokus auf den eigenen Atem kann helfen, den Körper zu beruhigen. Langsames Ein- und Ausatmen, bewusstes Spüren des Sitzkontakts oder das Zählen der Atemzüge wirken oft regulierend – ohne etwas „wegmachen“ zu müssen.
Vorbereitung als innere Stabilisierung
Eine gut durchdachte Reisevorbereitung kann das Gefühl der Kontrolle stärken. Lieblingsmusik, ein gutes Buch oder ein vertrauter Duft können als kleine „Anker“ dienen und emotional stabilisieren.
Ablenkung mit Struktur
Podcasts, Hörbücher oder strukturierte Beschäftigung (wie Reisespiele, Schreiben, Malen) können helfen, den Fokus zu verschieben – weg von beängstigenden Gedanken hin zu etwas Greifbarem.
Offenes Gespräch suchen
Flugangst muss kein Tabuthema sein. Wer sich im Vorfeld einer Reise einer vertrauten Person mitteilt oder das Flugpersonal dezent informiert, erlebt oft Entlastung – ganz ohne sich erklären zu müssen.
Wenn Sie unter Flugangst leiden und hilfreiche Strategien entwickeln möchten, um das Reisen in Zukunft entspannter zu gestalten begleite ich Sie gerne auf diesem Weg. Als Heilpraktikerin, beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie schaue ich gemeinsam mit Ihnen auf die Flugangst und wir finden Wege, um Stück für Stück innere Ausgeglichenheit für Ihre nächste Flugreise zu erforschen.
Mögliche Ansätze sind hier die kognitive Verhaltenstherapie und systemisch orientierte Psychotherapie. Zur Förderung des Stressabbaus und Unterstützung der Regulation des Nervensystems bieten unterschiedliche Entspannungsverfahren und begleitend auch die Kinesiologie wertvolle Ansätze.
Vereinbaren Sie ein unverbindliches und kostenfreies Kennenlern-Gespräch.
Wir besprechen gemeinsam, ob und wie ich Sie in Ihrer aktuellen Situation unterstützen kann.
20 Minuten / Online oder per Telefon

Wichtiger Hinweis:
Dieser Beitrag dient der allgemeinen Information über psychische Belastungen und ersetzt keinesfalls die Diagnose oder Behandlung durch einen Ärztin, Psychotherapeutin oder Heilpraktikerin. Bei akuten Beschwerden oder im akuten Kriesenfall wenden Sie sich bitte unbedingt an eine entsprechende Fachstelle oder den ärztlichen Notdienst.
Bildnachweis: Unsplash - Kevin Woblick


