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Emotionales Essen besser verstehen: ein systemischer Blick auf innere Bedürfnisse

Updated: 13 hours ago

Bildnachweis: Joanna Kosinska auf Unsplash
Bildnachweis: Joanna Kosinska auf Unsplash

Vielen Menschen ist es vertraut: Nach einem langen Tag, wenn Ruhe einkehrt und der innere Druck etwas nachlässt, wandert die Hand in die Süßigkeitenschublade oder zu den salzigen Snacks. Oder aber der Appetit wächst genau in jenen Momenten, in denen eigentlich etwas ganz anderes im Inneren bewegt. Emotionales Essen ist kein seltenes Phänomen – im Gegenteil. Für viele von uns ist es eine Art, mit inneren Spannungen, ungelösten Fragen oder auch mit dem Bedürfnis nach Trost und Sicherheit umzugehen.


In meiner Praxis begegnet mir das Thema immer wieder. Und oft zeigt sich: Es geht dabei nicht um „Willensschwäche“ oder „mangelnde Disziplin“, sondern ganz oft um eine viel tiefer liegende, unbewusste innere Dynamik.



Essen als Sprache unserer Gefühle

Essen ist mehr als reine Nahrungsaufnahme. Es kann Halt geben, Gesellschaft ersetzen, Stress abfedern oder innere Leere füllen. Viele KlientInnen beschreiben, dass Essen in emotional herausfordernden Situationen wie ein verlässlicher und gewohnter Begleiter ist – unmittelbar verfügbar, nicht wertend, immer da.



Der systemische Blick auf innere Bedürfnisse


Der systemische Ansatz fragt nicht zuerst:

Warum machst du das?


Und beleuchtet stattdessen die Frage:

Wofür könnte dieses Verhalten in deinem inneren oder äußeren System einmal nützlich gewesen sein?


Mögliche Erkenntnisse können sein:


1. Emotionale Entlastung als erlernte Strategie

In manchen Familien wurde über Gefühle wenig gesprochen. Spannung, Traurigkeit oder Ärger hatten vielleicht wenig Raum. Essen dient dann manchmal als Möglichkeit, sich selbst zu beruhigen oder ein Gefühl zu dämpfen.


2. Zugehörigkeit und Beziehung

In vielen Familien spielt Essen eine wichtige Rolle – gemeinsame Mahlzeiten, Belohnungen, Trostspenden. Nahrung kann unbewusst mit Nähe und Zuwendung verknüpft sein. Wenn später im Leben emotionale Nähe fehlt, kann Essen diese Rolle zeitweise übernehmen.


3. Innere Überzeugungen und Balance finden durch Essen

Manche Menschen tragen tiefliegende Überzeugungen in sich wie „ich muss mich zusammenreißen“, „ich darf nicht so empfindlich sein “ oder „ich muss funktionieren“. Essen kann dann wie ein persönlicher innerer Ausgleich sein – ein Moment, in dem innere Bedürfnisse doch gesehen werden, wenn auch auf einer ganz anderen Ebene.


4. Stressbelastung im beruflichen und privaten Alltag

Manchmal zeigt sich emotionales Essen, wenn verschiedene Lebensbereiche gleichzeitig viel Energie und Kraft fordern: Familie, Beruf, Partnerschaft, Selbstansprüche. Essen bietet dann eine kurzfristige Pause, die im Alltag sonst wenig Raum hat.


Mitfühlender Umgang statt strenger Kontrolle

Der systemische Blick lädt dazu ein, sich selbst nicht zu verurteilen, sondern neugierig und gleichzeitig behutsam zu erkunden:


  • Wann tritt der Impuls zu essen auf?

  • Welche Gefühle oder Gedanken gehen dem voraus?

  • Welche Funktion könnte das Essen in diesem Moment erfüllen?

  • Gibt es innere Bedürfnisse, die gehört werden möchten?


Oft entsteht bereits durch dieses behutsames Hinspüren und Erkunden ein neuer Spielraum: man muss nichts sofort eigene Gewohnheiten verändern, aber man kann beginnen, das eigene Muster besser zu verstehen.


Was könnte in der Situation unterstützend sein?

Manchmal zeigt sich im therapeutischen Prozess, dass emotionales Essen nur ein Ausdruck von etwas viel tiefer liegendem ist – ein Hinweis darauf, dass ein Teil in uns gesehen, verstanden oder entlastet werden möchte. Die Faktoren sind dabei aber vielschichtig und individuell - so ist es auch mit Impulsen die möglicherweise als förderlich oder unterstützend wahrgenommen werden.

rechtlicher Hinweis:

Dieser Beitrag dient der allgemeinen Information über psychische Belastungen und ersetzt keinesfalls die Diagnose oder Behandlung durch einen Ärztin, Psychotherapeutin oder Heilpraktikerin. Bei akuten Beschwerden oder im akuten Krisenfall wenden Sie sich bitte unbedingt umgehend an einen Arzt, den ärztlichen Notdienst oder an spezialisierte Krisenanlaufstellen.


ree

Als Heilpraktikerin, beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie begleite ich Sie gerne auf Ihrem Weg, emotionales Essen schrittweise zu erkunden, tieferliegende Zusammenhänge besser zu verstehen und Strategien für mehr innere Balance mit Ihnen zu entwickeln.


Vereinbaren Sie ein unverbindliches und kostenfreies Kennenlern-Gespräch. Gemeinsam schauen wir, ob und wie ich Sie in Ihrer aktuellen Situation unterstützen kann. Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen.




30 Minuten / Online, per Telefon, in der Praxis



Bildnachweis Kopfzeile: Joanna Kosinska auf Unsplash


Kontakt

Jeanine Schäfer

Heilpraktikerin, beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie

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Tel.: +49 (0)151-41635758

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