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Verlustangst verstehen: eine systemische Perspektive

Updated: Nov 1

Bildnachweis: von Brooke Cagle auf Unsplash
Bildnachweis: von Brooke Cagle auf Unsplash

das Gefühl, einen geliebten Menschen zu verlieren, kann lähmend und belastend sein. Diese Sorge, als Verlustangst bekannt, äußert sich oft in einem anhaltenden Gefühl der Unsicherheit, in grüblerischen Gedanken und einem fast überwältigenden Bedürfnis nach Nähe und Bestätigung. Viele deuten dieses Verhalten schnell als "klammernd" oder "eifersüchtig". Doch aus einer systemischen Perspektive betrachtet, ist Verlustangst oft ein Hinweis auf die unsichtbaren Bindungen und Dynamiken, die unser Leben prägen.



Verlustangst als systemisches Phänomen


Jeder von uns ist Teil verschiedener Systeme – primär unserer Herkunftsfamilie, aber auch später unserer Partnerschaften, Freundeskreise und Arbeitsumgebungen. Diese Systeme funktionieren nach eigenen, oft ungeschriebenen Regeln und Mustern.


Aus systemischer Sicht ist Verlustangst selten ein rein individuelles Problem. Sie kann vielmehr wie ein Symptom wirken, das auf eine Spannung im Beziehungssystem hinweist. Die Angst sitzt dann nicht nur in einer Person, sondern wird durch die Interaktionen im System genährt.


Wie könnte sich das in Beziehungen zeigen?


Eine Person mit Verlustängsten könnte unbewusst versuchen, das System ( z.B. die Partnerschaft) mit aller Kraft zu stabilisieren.


Das könnte sich beispielsweise darin zeigen:


  • Übermäßige Anpassung: Die eigenen Bedürfnisse werden komplett zurückgestellt, um den Partner ja nicht zu verärgern oder zu verlieren.


  • Kontrolle und Rückversicherung: Ständiges Nachfragen ("Wo bist du?", "Mit wem bist du unterwegs?") entsteht weniger aus Misstrauen, sondern aus der Angst vor dem Verlust des Systems.


  • Vermeidung von Konflikten: Auseinandersetzungen werden umgangen, weil sie als Bedrohung für den Zusammenhalt des Systems empfunden werden.


Diese Verhaltensweisen und Muster sind verständliche, aber oft nicht nachhaltige Lösungsversuche, um die Zugehörigkeit zum System und damit die eigene (emotionale) Sicherheit zu bewahren.


Der Blick in die Vergangenheit: Bindung und Loyalität


Oft wurzeln diese Ängste in unseren frühesten Erfahrungen. Die Bindungserfahrungen in der Kindheit prägen unser „inneres Betriebssystem“ für Beziehungen. Ein früher, schmerzhafter Verlust (durch Tod, Trennung der Eltern oder auch emotionale Abwesenheit) kann tiefe Spuren hinterlassen. Das Kind entwickelt damals eine Strategie, um die lebenswichtige Bindung zu den Eltern aufrechtzuerhalten.


Im Erwachsenenalter kann diese alte Überlebensstrategie wieder aktiviert werden, wenn eine enge Beziehung als gefährdet erscheint. Es ist, als ob die systemische Regel "Du gehörst zu uns, und das darf nie in Frage stehen" aus der Herkunftsfamilie ungefiltert in die Partnerschaft übertragen wird.


Wie könnte die systemische Sicht hier unterstützend sein?


Die systemische Orientierung könnte entlasten, von dem Gefühl "zu bedürftig" zu sein. Sie lädt uns ein, die Angst nicht als persönliches Versagen, sondern als Hinweisgeber zu betrachten.


Sie fragt:


  • Welche unbewussten Regeln und Ängste wirken in meinem Beziehungssystem?


  • Welche alten Loyalitäten oder unbetrauerten Verluste aus meiner Herkunftsfamilie könnten hier mitschwingen?


  • Wie kann ich als Teil des Systems für mehr Sicherheit und Vertrauen sorgen, ohne mich selbst aufzugeben?


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In meiner Praxis für Psychotherapie und Kinesiologie (nach dem Heilpraktikergesetz) in Emmendingen arbeite ich systemisch orientiert und begleite Sie, wenn Sie unter Verlustangst leiden.


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Ein wichtiger rechtlicher Hinweis:

Dieser Blogbeitrag dient ausschließlich der Information und stellt keine Heilbehandlung oder Therapie dar. Die Inhalte können keine fachliche Beratung durch einen Arzt, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker ersetzen. Es werden keine Heil- oder Wirkversprechen gegeben. Bei einem konkreten Leidensdruck ist die Konsultation eines Facharztes, Psychologischen Psychotherapeuten oder eines qualifizierten Heilpraktikers für Psychotherapie zu empfehlen.


Foto in Kopfzeile von Brooke Cagle auf Unsplash


Kontakt

Jeanine Schäfer

Heilpraktikerin, beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie

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Tel.: +49 (0)151-41635758

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